Mittwoch, 20. April 2011

Die städtische Selbstverwaltung

Die Entwicklung der städtischen Selbstverwaltung änderte sich vom 11. Jahrhundert bis zum 14. Jahrhundert in verschiedenen Bereichen stark.

Bis zum 11. Jahrhundert – Verwaltung durch den Stadtherrn

Die Herrschaft der Stadt hatte im 11. Jahrhundert der Stadtherr alleine. Zur Unterstützung engagierte er einen Burggrafen oder einen Vogt und weitere Beamte. Diese führten die Stadt im Sinne des Stadtherrn. Unter den Stadtbewohnern verstand man Patrizier, reiche Kaufleute, Handwerksmeister, Gesellen, Lehrlinge, Lohnarbeiter, Knechte, Unehrliche, Bettler und alle Frauen.


12. Jahrhundert – Selbstverwaltung nach Auseinandersetzungen mit dem Stadtherrn

Ab dem 12. Jahrhundert bestimmte der Bürgermeister und der Ratsherr über die Steuern, die Polizei, die Verteidigung, den Zoll, das Gericht und über den Markt.
Der Oberste der Stadt, der auch die Regierung leitete, wurde damals schon Bürgermeister genannt. Außerdem war neu, dass Patrizier die Ratsherren wählen durften. Diese Ratsherren wählten dann den Bürgermeister. Unter den Patrizier standen alle übrigen Stadtbewohner ohne Wahlrecht und Wählbarkeit.

Seit dem 14. Jahrhundert – Selbstverwaltung nach den Zunftkämpfen

Gleich wie im 12. Jahrhundert, hatte auch im 14. Jahrhundert der Bürgermeister das Sagen. Durch die Wahlen wurde wieder entschieden, wer diesen Posten einnahm. Die Patrizier und die dazugekommenen Zunftmeistermitglieder konnten nun entscheiden, wer die Ratsherren wurden.
Und diese bestimmten wieder durch Wahlen den Bürgermeister.
Was sich seit dem 11. Jahrhundert nicht geändert hatte, waren die Stadtbewohner, denn sie durften nie ihre Stimme abgeben. Alle Ämter waren ehrenamtlich (ohne Bezahlung), was natürlich ein gewisses Vermögen voraussetzte. Und dieses hatten nur die Patrizier und die Zunftmeister.



Quellen:
- C.C.Buchner, Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.78
- http://www.dadalos.org/deutsch/demokratie/demokratie/grundkurs2/Mittelalter/
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